von Thomas
Etwas mehr als 30 Tage haben wir gebraucht um alle unsere Punkte auf unserer Neuseeland To-Do Liste zu erledigen. Mit der Fahrt über den Arthur’s Pass und dem Besuch des Devils Punchbowl Wasserfalls, hatten wir den letzten Punkt gerade erledigt. Nun mussten wir überlegen, wie es weitergehen soll.
So in etwa muss sich es sich anfühlen, wenn deine Mannschaft einige Runden vor Meisterschaftsende als Meister feststeht. Das Ziel ist erreicht, die Luft ist draußen und nun heißt es warten, bis man die Meisterschale in die Luft stemmen darf. So ging es uns jedenfalls. Wir saßen in Greymouth in unserem Camper und wussten nicht was wir mit den verbleibenden Tagen anfangen sollten.
Die Nacht davor verbrachten wir am schönsten kostenpflichtigen Campingplatz unserer Reise am Fuße des Arthur’s Pass in Jackson. Von dort fuhren wir nach Waiuta, einer Geisterstadt. Ich habe schon oft von alten verlassenen Goldgräber-Städten gelesen und die Bilder und Videos von dort waren immer sehr beeindruckend. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen von uns. Als wir dann dort ankamen, waren wir aber ziemlich enttäuscht. Von der Geisterstadt war bis auf ein paar Fundamente und ein paar vereinzelte Gebäuden nichts mehr zu sehen. Enttäuscht setzten wir uns nach einem kurzen Rundgang wieder in den Camper und fuhren den Berg hinunter.
Danach ging es für uns wieder einmal nach Greymouth. Es ist schon irgendwie lustig. Dieser Ort hat so überhaupt nichts an sich und trotzdem schliefen wir drei Mal dort. Nur in Auckland verbrachten wir bis jetzt mehr Tage als in Greymouth. Wir nutzten Greymouth aber zumindest dazu, uns ein Programm für die restlichen sieben zurecht zu legen.
Wir entschlossen uns, das letzte Wochenende im Camper auf der Banks Halbinsel, einem erloschenen Vulkan bei Christchurch, zu verbringen. Von Greymouth aus machten wir uns auf den Weg dorthin. Da wir genügend Zeit hatten, teilten wir die Reise dorthin auf drei Tages-Etappen auf. Am ersten Tag ging es an den Lake Brunner, den größten See an der Westküste Neuseelands. Tags darauf ging es über den Lewis Pass nach Hanmer Springs, von wo aus wir am Samstag weiter nach Duvauchelle auf der Banks Halbinsel fuhren.
Eigentlich wollten wir dort noch einmal unsere Wanderschuhe auspacken und einen der vielen Gipfel erklimmen. Leider machten uns die zahlreichen kleinen Lämmer einen Strich durch die Rechnung. Denn aufgrund der „Lambing Season“ waren alle Wanderwege gesperrt, die für uns in Frage kamen. Deshalb ging es für uns nach einem einstündigen Spaziergang schon weiter nach Akaroa. Wo wir uns die Altstadt anschauten.
Am Montag rückte der Abschied von unserem Camper immer näher. Schon am Vormittag begannen wir, noch auf der Banks Halbinsel, mit dem packen unserer Sachen. Am späten Nachmittag trafen wir dann bei unserer Airbnb Unterkunft in Christchurch ein, wo wir das Fahrzeug dann entgültig ausräumten und noch ein letztes Mal durch kehrten.
Nach einer entspannten Nacht hieß es dann „früh“ aufstehen für uns. Denn bevor wir den Camper zurück geben konnten, mussten wir noch einige Dinge loswerden. Also führte uns unser Weg ein letztes Mal noch zu einer „Dump Station“, wo wir die beiden Abwasser-Tanks entleerten. Nachdem wir den Camper dann auch wieder aufgetankt hatten, war es wirklich so weit. Nach 40 Tagen mussten wir uns von unserem fahrenden Zuhause trennen 😢