Die Magie von Hawaii

von Lisa

Wer unseren Newsletter bekommt weiß, dass unser Flug von New Orleans 2 Stunden Verspätung hatte und wir dann statt 7 Stunden, 9 Stunden im Flugzeug saßen. Bereits bei unserer Ankunft in Hawaii und den ersten Schritten auf hawaiianischen Boden war diese Verspätung schon wieder vergessen. Die Insel verzauberte uns sofort und spätestens nachdem wir unserer Mietauto abgeholt haben, waren wir wieder vollkommen glücklich. Thomas hat sich nämlich unbedingt einen Jeep gewünscht und da so ein Auto am Festland eher unpraktisch ist, war Hawaii der perfekte Ort um so ein Auto zu testen.

Wir fuhren gleich nach unserer Ankunft nach Honolulu und genossen erst mal die ersten Eindrücke und ein leckeres Essen. Danach machten wir uns auf den Weg zu unserer ersten Unterkunft. Eine kleine Hütte auf einer Farm mit Blick auf die umliegenden Städte. Das tolle an der Insel ist das sie so klein ist, dass man von einem Punkt zum anderen eigentlich nie mehr als 30 bis 50 Minuten braucht. So konnten wir ideal ein bisschen abgeschieden vom Touristentrubel in Honolulu wohnen und die Stadt trotzdem innerhalb von 20 Minuten erreichen.

Die Farmhütte, ohne Strom und mit Freiluftdusche lag richtig idyllisch auf einer kleinen Anhöhe umgeben von Feldern und Farmen. Es war der perfekte Start und wir erlebten Hawaii hautnah und echt. Das einzige unangenehme war der Besuch von Eidechsen in unserer Hütte, da diese nicht komplett geschlossen war sondern teilweise kleine Öffnungen hatte wo die Tiere hineinschlüpften. Im ersten Moment war mir das eindeutig nicht geheuer, in der 2. Nacht hatte ich mich aber schon daran gewöhnt und damit beruhigt, dass die Tiere sicher nicht auf uns drauf krabbeln würden. Das hoffte ich zumindest! So war es dann auch, außer das sie laut waren und mich mehrmals aufweckten, konnten wir ungestört schlafen.

Die Zeit im Süden nutzen wir um Pearl Harbor, den Diamond Head und Honolulu zu besuchen. Für Pearl Harbor kann man vorher im Internet Tickets bestellen, diese sind eigentlich kostenlos, jedoch fällt eine kleine Bearbeitungsgebühr von $ 1,50 pro Person an. Das eigentliche Pearl Harbor Memorial ist aber im Moment gesperrt, jedoch gab es ein nettes Alternativ Programm. Zuerst schauten wir uns einen Film an in dem erklärt wurde, warum es überhaupt zu einem Angriff auf Pearl Harbor gekommen ist und wie der Angriff der Japaner durchgeführt wurde. Danach machten wir eine Bootsfahrt und betrachteten vom Wasser aus das versunkene Wrack der USS Arizona. Die anderen zerstörten Schiffe wurden alle aus dem Hafen entfernt. Lediglich die Anlegestellen sind noch da. Pearl Harbor ist definitiv ein abschreckenden Beispiel, wie viele Leute und was für eine Zerstörung durch einen Krieg möglich sind. Traurig und interessant zu gleich!

Nach gut zwei Stunden im Hafen von Pearl City entschlossen wir uns noch dazu, eine Wanderung zu unternehmen. Im Internet hatte ich von einem Geheimtipp gelesen: dem Lulumahu Wasserfall. Mit dem Auto ging es ein Stück ins innere der Insel. Wir parkten unseren Jeep neben dem Highway 61 und als wir uns fertig gemacht haben um loszugehen, wurden wir jäh gestoppt. Den vor dem vermeintlichen Eingang war ein Schild, welches uns erklärte dass man nun ein öffentliches Jagdgebiet betritt und man sich vorher unbedingt registrieren soll. Etwas ernüchtert gingen wir wieder zum Auto, denn in einem Jagdgebiet zu wandern war uns definitiv nicht geheuer! Leider hatten wir auch kein Internet mehr am Handy um einfach nach dem richtigen Eingang zu googeln. Deshalb warteten wir im Auto, bis wir andere Leute sahen die offensichtlich den gleichen Plan hatten wie wir, das hofften wir zumindest. Denn sie gingen nicht zu diesem Jagdgebiet sondern folgten der Straße. Wir hefteten uns also an ihre Fersen und hofften, dass wir so zu dem Wasserfall kommen würden. Und tatsächlich fanden wir den Weg. Wir mussten zwar einmal den Fluss queren, wurden durch den aufgeweichten Boden ziemlich dreckig und ich wurde von zahlreichen Mücken attackiert. Den Wasserfall fanden wir dann recht schnell, denn es waren recht viele andere Leute auch dort und badeten darin.

Der Diamond Head ist ein Vulkankrater, den man über einen Trail besteigen kann. Es handelt sich hierbei zwar nur um eine kurze Wanderung, die es aber ganz schön in sich hat. Über viele Stufen und viele Höhenmetern geht es hinauf auf den Aussichtspunkt. Oben angekommen wurden wir sofort mit einem wunderbaren Ausblick auf Honolulu und das Meer belohnt. Früher war es anscheinend ein Militärgelände, mit Hubschrauberlandeplatz und Aussichtsplattformen.

Honolulu besuchten wir dann noch am späten Nachmittag, wir schlenderten durch die Straßen und bummelten durch die Geschäfte. Den Sonnenuntergang schauten wir dann vom berühmten Waikiki Beach an, während sich noch einige Surfer um die besten Wellen bemühten. Die Sonne geht hier relativ früh unter, um 19.30 Uhr war es eigentlich schon stockfinster, doch so konnten wir noch die wunderschön beleuchteten Straßen anschauen.

Nach dem ganzen Touristenprogramm waren wir dann aber froh in den Norden der Insel zu kommen. Man merkt halt schon sehr das im Süden viele Hotelkomplexe stehen und vor allem Waikiki Beach sehr überlaufen ist. Ich sehnte mich außerdem schon nach einem richtigen Zimmer, mit richtigen Badezimmer und war froh, als es nach drei Nächten in der Hütte in die nächste Unterkunft ging.