Ein Tag im Camper

von Lisa

Heute möchten wir euch einmal erzählen wie ein typischen Tag in Neuseeland für uns ausschaut. Wir werden meistens so zwischen 7 und 8 Uhr munter, entweder weil die Vögel draußen schon sehr laut zwitschern oder uns extrem kalt ist. Je weiter wir in den Süden gekommen sind, desto kälter wurde es. Anfangs schliefen wir noch mir kurzem T-Shirt, mittlerweile ist daran nicht mehr zu denken. Jetzt schlafen wir mit langem T-Shirt, Pulli und Kapuze über dem Kopf.

Dann krabbelt einer von uns schweren Herzens aus dem warmen Bett und stellt einen Tee auf. Bis dieser kocht, huschen wir immer nochmal unter die warme Decke, denn wenn wir den Gas-Herd benutzen öffnen wir immer die Tür des Campers. Danach wird das Frühstück vorbereitet, es gibt Humus, Käse, Marmelade und manchmal auch Spiegeleier oder Eierspeise. Nach der ganzen Zeit in Amerika, wo es meistens nur darum ging das die Lebensmittel den Tag im Auto überleben, genießen wir jetzt den Luxus von so einem Frühstück um so mehr!

Nach dem Frühstück heißt es erstmal abwaschen, meistens wechseln wir uns ab oder einer trocknet ab während der andere abwäscht. Bevor es weiter geht und das Auto startklar ist, wird erstmal alles wieder Fahrsicher verstaut. Das Geschirr wird weggeräumt, das Gas abgedreht und die Wasserpumpe ausgeschaltet – meistens halt. Es kann hier schon mal 11 Uhr werden bis wir dann wirklich wegkommen.

Los gehts, jetzt wird wieder etwas neues entdeckt! In Neuseeland braucht man sich da gar nicht viel was vornehmen, meistens ist die Landschaft alleine schon so beeindruckend, dass man auch so viel erlebt. Ansonsten verbringen wir viel Zeit in der Natur, kleine Wanderungen, Ausflüge zum Wasser oder wir spazieren durch eine Stadt.

Bereits am Vorabend schauen wir meistens schon welcher Campingplatz unser nächstes Ziel ist. Zwei Tage können wir locker ohne fixen Campingplatz auskommen, am dritten Tag müssen wir dann die Batterie des Campers wieder aufladen und Wasser auffüllen bzw. das dreckige Wasser und die Toilette ausleeren. Die Batterie aufladen können wir leider nur an richtigen Campingplätzen zum ausleeren des Grauwassers gibt es hier aber auch viele gratis Stationen.

Wie bereits erwähnt, sind wir nicht an einen richtigen Campingplatz gebunden. Hier in Neuseeland ist das “wilde Campen” – also das Campen neben der Straße, auf Parkplätzen oder in der freien Natur – sehr beliebt. Dafür gibt es zwei Apps die einem die ganzen gratis und kostenpflichtigen Campingplätze anzeigt, was wirklich super ist. Auf den gratis Campingplätzen kann man dann ganz beruhigt stehen bleiben, aber Achtung: nur wenn man eine eigene Toilette und einen Tank für das Dreckwasser hat, also mit einem “Certified Self Contained” Camper unterwegs ist.

So nun zurück zum Tag. Wir versuchen nicht zu viel Zeit im Auto zu verbringen. Erstens haben wir den Luxus, wirklich viel Zeit hier zu haben und zweitens merken wir, wie uns das lange Sitzen im Auto belastet. Deshalb kann es auch passieren, dass wir um 15 Uhr unseren Motor wieder abstellen und bereits am Schlafort bleiben. Hier wird dann zuerst gekocht und Kaffee getrunken und dann entspannt. Danach kommen noch die täglichen Aufgaben wie Bilder auf die Computer spielen, die Bilder bearbeiten, Blog Artikel schreiben usw dran.

Manchmal genießen wir aber einfach nur die Aussicht bei einer Tasse Tee und einem guten Buch. Ein fixer Punkt in unserer Abendgestaltung ist mittlerweile das Karten spielen geworden. Wir spielen fleißig „Schnapsen“ und freuen uns schon wenn wir wieder in Österreich unsere Künste unter beweis stellen können.

Nach einem langen Tag mit vielen Eindrücken sind wir abends auch schnell ganz schön müde. Nur wenn unsere Bücher ganz spannend sind schaffen wir es bis 23 Uhr munter zu bleiben, ansonsten schlafen wir um 22 Uhr auch schon ganz brav.