von Thomas
Wellington hat uns sehr gut gefallen, trotzdem merkten wir das es uns die Natur Neuseelands viel mehr angetan hat. Wir nahmen also nach zwei kurzen Tagen in der Hauptstadt die Fähre auf die Südinsel. Nach dreieinhalb Stunden Fahrzeit hatten wir das Ziel Picton erreicht. Von dort ging es dann in zwei kurzen Tagesetappen zum Abel Tasman Nationalpark – wo wir wandern wollten.
Leider hieß uns das Wetter auf der Südinsel mit Regen willkommen, weshalb wir nicht sicher waren ob wir diesen Ausflug wirklich wagen sollten. Wir entschlossen uns schlussendlich aber doch dazu diesen Umweg zu machen. Sollte das Wetter wirklich nicht mitspielen, könnten wir ja immer noch zurück fahren und dann weiter in den Westen reisen – dachten wir uns.
Wir parkten unseren Camper dann in Motueka, einem kleinen Ort etwa eine halbe Autostunde vom Abel Tasman Nationalpark entfernt um am nächsten Morgen nicht zu viel Stress zu haben. Denn wir mussten das Wassertaxi um 9.30 Uhr erwischen. Am nächsten Morgen hatten wir dann aber trotzdem alle Hände voll zu tun um rechtzeitig beim Taxi zu sein. Auto geparkt – Tickets gekauft – ins Boot gesprungen und los gefahren. Besser kann man seinen Zeitplan nicht optimieren, würde ich sagen!
Das Wassertaxi brachte uns dann in einer halben Stunde bis nach Anchorage Bay, wo wir an Land gingen. Am Weg dorthin gab es auch noch ein Touristenprogramm für uns und die zwölf anderen Passagiere: Es ging am Split Rock – einem gespaltenen Felsen – und einer Seelöwen Kolonie vorbei. Die Seelöwenjungen begrüßten uns gleich voller Freude und legten für uns eine kleine Show hin, sie sind eindeutig die Besucher gewöhnt.
Als wir schließlich das Boot verlassen hatten und uns fertig für die Wanderung machten begann es zu schütten. Zum Glück verließen wir den Strand recht schnell und der dichte Wald ließ den Regen nicht mehr so stark durch. Die ersten 1 1/2 Stunden wanderten wir schließlich in unseren Regenjacken, bis der Regen vollständig aufhörte und sogar die Sonne zum Vorschein kam.
Wir gingen dann einen Teil des Abel Tasman Coastal Tracks. Eigentlich ist das eine mehrtägige Wanderung. Dank der Wassertaxis kann man aber auch bequem einzelne Teilstücke davon gehen. Wir entschieden uns für das letzte Teilstück (oder erste, je nachdem von wo aus man kommt), von Anchorage Bay zurück nach Marahau.
Der Weg war richtig schön. Einerseits war es der dichte Wald, der oftmals kaum Licht durch ließ um nur wenige Meter weiter einen traumhaften Blick auf eine der vielen Buchten freizugeben – darüber hat Lisa auf ihrem Blog einen eigenen Artikel geschrieben. Hier erlebten wir wieder die unglaubliche Vielfalt der Insel. Es ging über Brücken und Stege, vorbei an rauschenden Wasserfällen bis uns der Weg nach dreieinhalb Stunden und über 12 Kilometern wieder in Marahau ausspuckte. Der Weg ist sehr angenehm zu gehen, es sind keine steilen Etappen dabei und man kann ganz gemütlich entlang spazieren.