von Thomas
Nachdem unser Aufenthalt in New York viel zu schnell vorbei war, führte uns unser Weg wieder einmal zu einer Autovermietung. Wir hatten uns nämlich dazu entschlossen, auch den Juli über mit dem Auto Amerika zu erkunden. In den letzten Tagen im Camper sind wir anscheinend auf den Geschmack gekommen, stundenlang im Auto zu sitzen.
Bei der Autovermietung hatten wir mal wieder Glück. Denn das von uns gebuchte kleinste und günstigste Auto war an diesem Standort nicht verfügbar und bekamen ein gratis Upgrade auf ein „normales“ Auto.
Als wir das Auto hatten, trennte uns nurmehr eine sieben stündige Autofahrt von Kanada. Diese Autofahrt führte uns über Albany, Syracuse und Buffalo zum Niagara River, der hier die Grenze zwischen den USA und Kanada bildet. Nachdem wir den Niagara River überquert hatten, mussten wir dem kanadischen Grenzbeamten noch die üblichen Fragen wie: „Was macht ihr in Kanada?“, „Wie lange bleibt ihr in Kanada?“, „Was macht ihr beruflich?“, „Wie könnt ihr euch das leisten?“, etc. beantworten. Danach waren wir endlich in Kanada. Hurra 😀 Nach einer kurzen Weiterfahrt erreichten wir schließlich auch unsere Unterkunft für die kommende Nacht.
Die Nacht sollte für uns aber eine verhältnismäßig kurze werden, denn gleich nach dem Frühstück fuhren wir wieder zurück zur Grenze. Aber nicht um wieder in die USA zurück zu fahren, sondern um die Niagara Fälle zu besichtigen. Wirklich beeindruckend wie das Wasser hier in die Tiefe stürzt und die feinen Wassertropfen vom Wind wieder herauf gewirbelt werden. Das Touristenprogramm für die Wasserfälle ersparten wir uns aber und erkundeten die Wasserfälle weder per Hubschrauber, noch mit dem Schiff. Wobei die Schifffahrt sehr lustig und vor allem „nass“ ausgesehen hätte. Ein Teil unserer Reisegruppe, war aber nicht davon überzeugt patsch nass zu werden 😉 Außerdem war uns der Spaß auch zu teuer.
Am Weg zurück zum Auto erkundeten wir auch noch einige der unzähligen Shops und spazierten durch Niagara Falls. Der Ort selbst wirkt etwas skurril, denn wir beide hatten ständig das Gefühl im Wiener Prater zu sein. An jeder Ecke war etwas um Geld los zu werden, wie: ein Spiegelkabinett, ein Horrorhaus, Niagara Falls 4D Experience, ein Riesenrad und so weiter. Wir konnten diesem „Spaß“ aber widerstehen und suchten schnell das Weite. Denn unsere Reise sollte uns sofort weiter führen nach Toronto.
In Toronto fanden wir wieder eine günstige Unterkunft, diesmal in einem offensichtlich Asiatischen Stadtteil. Denn die Geschäfte und Tankstellen am Weg zu unserer Unterkunft waren nurmehr in chinesischen Schriftzeichen angeschrieben. Die Unterkunft hielt dann schon die nächste Überraschung für uns bereit, unser Zimmer befand sich nämlich im Keller und im Klo schwamm noch das Geschäft unseres Vorgängers. Um nicht extra lang im Keller bleiben zu müssen, entschlossen wir uns dazu gleich noch in die Stadt zu fahren und Toronto ein erstes Mal zu erkunden.
In Toronto erkundeten wir dann die Innenstadt, spazierten zum CN Tower, dem lange Zeit höchsten Bauwerk der Welt um den Tag schließlich im klimatisierten Eaton Center, einem Shopping Center, ausklingen zu lassen. Die Klimaanlage war dieser Tage ohnehin eine Wohltat, hatte es in Toronto tagsüber 34 Grad und mehr.
Gerade wegen dieser Hitze war unser Kellerzimmer doch auch ein willkommener Rückzugsort, denn es war angenehm kühl. Den leicht modrigen Geruch mussten wir dafür aber in Kauf nehmen. Für die Nacht entschieden wir uns dann für unsere Schlafsäcke, denn der Bettwäsche trauten wir auch nicht so ganz.
Am Sonntag, es war der 1. Juli, war Canada Day. Also der Geburtstag von Kanada. Der 151. mittlerweile. In der ganzen Stadt waren Veranstaltungen und den ganzen Tag über sah man Menschen in den Landesfarben bekleidet oder mit Kanada-Fahnen ausgestattet.
Wir besichtigen die Casa Loma, ein burgartiges Herrenhaus welche aus der gleichen Zeit stammt wie Hearst Castle. Danach fuhren wir in den High Park, in der Hoffnung etwas Abkühlung zu finden. Dem war leider nicht so und wir schwitzten, das man glauben konnte wir wären in einem der vielen Teiche baden gewesen.
Nach einem venezuelischen Mittagessen, gingen wir endlich zum Hafen. Dort war die Hölle los! Menschenscharen warteten auf die Schiffe, die die Leute auf den See hinaus bzw. auf Toronto Island brachten um dort eines der vielen Feuerwerke zu bestaunen. Wir blieben aber am Festland, spazierten an den vielen Ständen vorbei und lauschten der Live-Musik. Das Feuerwerk sahen wir dann aber nur im Internet per Live-Stream, denn die Hitze des Tages machte uns zu schaffen und wir waren einfach nur erledigt.
Am nächsten Tag ließen wir Toronto wieder hinter uns und fuhren Richtung Westen. Entlang des Lake Erie ging es bis nach Windsor, am Detroit River wo wir die Nacht verbrachten. Diesen Tag verbrachten wir wieder, bis auf zwei kurze Pausen, eine davon am Lake Erie, im Auto. Diesmal war unsere Unterkunft wieder „normal“, bis auf das WLAN. Das hatte nämlich kein Internet. So verbrachten wir einen Abend offline. War auch einmal angenehm 🙂
Am Dienstag ging es dann gleich nach dem Frühstück mit dem Auto unter dem Detroit River durch nach – richtig – Detroit. Und es hieß wieder: Hallo USA und