von Thomas
Schon zu Beginn unserer Reise mussten wir einen ordentlichen Rückschlag hinnehmen. Vielleicht kannst du dich ja noch daran erinnern, als wir in San Francisco beim falschen Hotel standen. Nun ja, fast auf den Tag genau, sechs Monate später, erlebten wir ein Déjà-vu.
Wir saßen gerade im Flieger von Sydney nach Perth. Hinter uns lagen drei Tage im Zentrum Australiens, wo wir den Uluru und die Gegend rundherum erkundet hatten. Lisa schlief am Sitz neben mir und ich wischte am Handy durch die Bilder der letzten Tage.
Ich weiß nicht mehr warum, aber plötzlich hatte ich das Verlangen, mir die „Check-In Anleitung“ für unsere Airbnb-Unterkunft in Perth anzuschauen. Da ich im Flugzeug aber kein Internet hatte, konnte die Anleitung nicht geöffnet werden. Ich ging also wieder zurück auf die Seite mit meinen Buchungen. Und da fiel mir etwas auf.
Dein Zimmer in Perth. Morgen – 25. November – 30. November
„Wie Bitte? Das muss ein Fehler sein!“, dachte ich mir. Denn auf Grund der Zeitverschiebungen, herrschte in den letzten Tagen nämlich des öfteren Verwirrung. Zum Beispiel zeigte der Kalender am Handy unsere Ankunft in Perth um 23 Uhr an, obwohl wir um 21 Uhr Ortszeit landeten.
Nachdem ich aber in der Buchungsbestätigung nach geschaut hatte, wusste ich, dass wir das Zimmer wirklich erst ab dem nächsten Tag gebucht hatten. Wir hatten sogar einen „Late Check-In“ organisiert, da wir erst spät am Abend ankommen sollten.
Bei mir brach langsam aber sicher leichte Panik aus, während Lisa neben mir noch vom Uluru träumte. Als sie aufwachte und sie wieder zu sich gekommen war, beichtete ich ihr von unserem Missgeschick. Denn eigentlich praktizieren wir bei allen Buchungen immer das Vier-Augen Prinzip: Bevor einer bucht, kontrolliert der andere noch einmal alle Daten. Trotzdem passierte es uns nach einem halben Jahr erstmals, dass wir ohne Unterkunft da standen.
Als der Flieger endlich gelandet war, machten wir uns sofort auf die Suche nach einem Hotel in der Nähe und fanden sogar ein günstiges. Leider gibt es direkt am Flughafen in Perth aber keine Hotels weswegen wir uns ein Taxi nehmen musste und uns zu dem ausgewählten Hotel bringen ließen.
Beim Hotel angekommen, waren wir zunächst noch froh, denn wir kamen pünktlich, bevor die Rezeption schloss. Vor uns checkte gerade ein älteres Ehepaar ein. Als wir schließlich an der Reihe waren, kam die nächste Hiobsbotschaft: Alle Zimmer waren vergeben! Etwas überrascht, stotterten wir, dass wir doch auf Booking zwei freie Zimmer gesehen hatten. Doch als wir die Seite neu luden, waren beide freien Zimmer Weg! Über die App gleich buchen wollten wir nicht. „Wer wird schon um diese Uhrzeit zwei Zimmer buchen!?“, haben wir uns gedacht.
Na super! Jetzt standen wir da, um zehn Uhr Abends, voll bepackt mit vier Rucksäcken und zwei Taschen, hatten gerade über dreißig Dollar für ein Taxi bezahlt und hatten noch immer nichts zu schlafen.
Wieder schauten wir auf booking, ob es in der Nähe noch andere freie Hotelzimmer gibt. Und das tat es auch! Diesmal haben wir das Zimmer aber gleich gebucht, denn noch einmal wollten wir nicht einschauen.
Nachdem wir vorhin – für unser Gefühl – zu viel Geld für ein Taxi ausgegeben haben, entschieden wir uns zu Fuß zum Hotel zu gehen. Immerhin war das Hotel ja nur 900 Meter entfernt. Das diese 900 Meter aber Luftlinie waren, daran haben wir nicht gedacht. Also marschierten wir fast zwanzig Minuten mit unserem Gepäck, durch verlassene und dunkle Gassen, in einer Stadt in der wir noch nie waren.
Als wir dann endlich im Hotelzimmer waren, mussten wir beide schmunzeln. Denn auf der einen Seite wurde uns jetzt erst bewusst, wie unheimlich dieser Weg war und auf der anderen Seite freuten wir uns, dass wir wieder eine Geschichte für unseren Blog hatten.