von Lisa & Thomas
Amerika war unser erster großer Punkt auf unserer Weltreise, wobei es eigentlich gar nicht unsere erste Wahl war. Wären wir nicht im Team von Franz Preihs beim Race Across America gewesen, hätten wir uns Amerika ziemlich sicher gespart. Aber gleichzeitig sind wir jetzt auch froh diese Zeit hier verbracht zu haben und schauen jetzt gemeinsam mit euch auf die mehr als zwei Monate in den USA und Kanada zurück.
Der Beginn unsere Weltreise verlief leider etwas holprig. Ihr könnt euch sicher noch an die Geschichte mit dem falschen Hotel und den vielen Obdachlosen in San Francisco erinnern. Doch spätestens nachdem wir San Francisco verlassen haben, hatten wir uns an dieses Land und seine Leute gewöhnt. Nach den ersten Tagen in San Francisco, setzten wir uns ins Auto und erkundeten die kalifornische Küste entlang des Highway One. Der Highway One belohnte uns mit wunderschönen Stränden und Buchten und im Nachhinein war dieser Roadtrip eines unserer Highlights.
Nach zwei Wochen in Kalifornien, stand dann das Race Across America am Program. Schon die Tage davor waren Lisa und ich nervös, wir wussten nicht was da auf uns zukommen würde. Obwohl das RAAM leider viel zu kurz für uns alle ausfiel und wohl keiner mit diesem Ergebnis gerechnet hat, würden wir dieses Erlebnis jederzeit wieder wagen. Der eigentliche Plan wäre gewesen mit Franz das Ziel in Anapolis zu erreichen. Daraus entwickelte sich aber ein cooler Roadtrip quer durch die USA, denn die gemieteten Fahrzeuge mussten ans andere Ende des Landes gebracht werden. Hier haben wir das Land vermutlich am besten und ursprünglichsten kennen gelernt. Wir fuhren durch Wüstenstädte, typische amerikanische Kleinstädte und lernten die Musikerstädte Nashville und Memphis kennen. Dieser Teil der Reise ließ uns Amerika von einer Seite kennen lernen, die den meisten (sogar Amerikanern) verwehrt bleibt.
Nach dieser Zeit erholten wir uns ein paar Tage in New York City – unserer Stadt. Wir genossen das bunte Treiben der Stadt und entspannten in unserem Apartment in Jersey City. Weiter ging es wieder per Auto, wir erkundeten zuerst den Nordosten der USA und das Gebiet rund um die Great Lakes und machten auch einen Abstecher nach Kanada. In Beaverton schalteten wir dann wieder ein paar Gänge runter und nutzten die paar Tage um unsere Akkus wieder zu füllen. Vor allem Kater Pete war uns dort mit seiner aufgeweckten Art eine willkommene Ablenkung.
Als unsere Akkus wieder voll waren, nahmen wir Kurs auf Miami. Es galt also die gesamte Ostküste mit dem Auto abzufahren. Unser dritter Roadtrip innerhalb eines Monats! Über Pittsburg, Cleveland und Philadelphia fuhren wir an die Ostküste und diese entlang bis nach Miami und zum südlichsten Punkt der USA – nach Key West. Auf diesem Roadtrip kam bei uns auch zum ersten Mal Urlaubsstimmung auf. Bei unserem Ausflug auf die Outerbanks in North Carolina, oder unserem Badetag in Myrtle Beach – wenn Sonne und Sand im Spiel waren, waren wir glücklich.
Unser letzter Stopp war dann das wunderschöne New Orleans. Diese Stadt war mit keiner zu vergleichen die wir bisher gesehen hatten und bildete den krönenden Abschluss am amerikanischen Festland.
Von New Orleans ging es nämlich weiter nach Hawaii. Hawaii eine Inselgruppe die wir mit vielen Worten beschreiben könnten, aber vermutlich trotzdem das Gefühl hätten, ihr nicht gerecht zu werden. Wir entspannten auf wunderschönen Stränden, genossen das frische und saftige Obst und erkundeten die Insel Oahu.
Geschlafen haben wir in Amerika in einer ganzen Reihe von Unterkünften. In Kalifornien schliefen wir noch in interessanten Motels, die auch Schauplätze von Horror-Filmen sein könnten. Dabei waren wir uns nicht immer sicher, ob wir eine gute Wahl getroffen hatten. Vor allem dann, wenn zur Begrüßung schon zwielichtige Typen an den Zimmertüren lehnten.
Danach sind wir aber auf private Unterkünfte auf Airbnb umgestiegen. Dadurch haben wir, im Vergleich zu den Motels, nicht nur eine Menge Geld gespart, sondern hatten auch Annehmlichkeiten wie eine eigene Küche, Waschmaschine und Trockner. So konnten wir Wäsche waschen ohne extra dafür bezahlen zu müssen und lernten einige interessante Leute kennen.
Aber auch hier haben wir eine Menge erlebt. Am besten bleibt uns wohl unser feuchtes Kellerzimmer im Toronto in Erinnerung. Hier landeten wir einen echten Fehlgriff, dafür wurden wir danach mit einem ganzen Haus für uns belohnt. Das Haus in Beaverton gehörte nämlich ganz uns und mit Kater Pete und Katzendame Dusty fühlten wir uns wie zuhause. Aber wir schliefen nicht nur in Häusern mit Katzen, sondern waren auch in Hundewohnungen zu Gast. Hier muss ich immer an unsere Nacht in Gainesville denken, wo wir auf einen alten Dackel aufpassten. Dieser wollte unbedingt bei uns im Bett schlafen und hielt uns fast die ganze Nacht wach. Nach den tierischen Abenteuern wollten wir in Hawaii dann nochmal eine ganz neue Erfahrung machten und buchten uns eine Gartenhütte auf einer kleinen Farm. Auch diese Unterkunft wird uns noch einige Zeit in Erinnerung bleiben. Durch die vielen Orte und Unterkünfte lernten wir ganz viele Leute kennen und es ist schon etwas ganz besonderes wenn man so in die Privatsphäre von jemanden gelassen wird. Für uns jedenfalls eine tolle Möglichkeit mit den Leuten im Land in Kontakt zu kommen.
Mit unseren Mietautos hatten wir in Amerika auch immer Glück. Abgesehen von einem Parkschaden und einem Steinschlag beim zweiten Auto, hatten wir keinerlei Probleme. Gebucht haben wir unsere Autos immer bei Sunnycars und haben dabei immer das kleinste und billigste verfügbare Auto (ausgenommen von Hawaii) gewählt. Beide Male haben wir später ein gratis Upgrade bekommen. Ich glaube so kleine Autos fährt in Amerika niemand! Somit hatten wir in Kalifornien (Toyota Corolla) und an der Ostküste (Nissan Sentra) Autos, in denen wir unser Gepäck ohne Probleme untergebracht haben. Mit den ursprünglich gebuchten Autos wäre das etwas schwierig geworden.
Auf Hawaii ging dann das Kind in mir durch und ich musste einfach den Jeep Wrangler buchen. Die 60 Dollar mehr, konnte ich ohne Probleme argumentieren. Und spätestens bei der Fahrt zu unserer Gartenhütte waren wir sehr froh ein geländegängiges Auto gewählt zu haben.
Es ist für uns immer noch unglaublich wie viele Tiere wir in Amerika gesehen haben. Neben den üblichen verdächtigen wie Katzen, Hunde, Pferde, Kühe, usw. Haben wir eine Menge wilde Tiere gesehen. Waschbären, Opossums, Füchse, Rehe, Robben, Krokodile, Schildkröten. Um nur einige zu nennen. Leider haben wir viele dieser Tiere nur tot auf der Straße liegen gesehen, aber auch das ist leider Amerika.
Abschließend haben wir hier noch eine Liste mit den Bundesstaaten in denen wir waren. Ganze 32! Wir konnten es selbst gar nicht glauben, dass wir so viele gesammelt haben 😀
Nach 69 Tagen in Amerika, vier Tagen in Kanada, 32 besuchten US Bundesstaaten, mehr als 15 tausend Meilen im Auto und ein paar tausend Euro weniger am Konto, hieß es für uns am 7. August: Farewell America!